Wie bereits vor zwei Jahren hatten Moritz (DS,16 Jahre) und ich, sein Vater, Gelegenheit vor einer Klasse von 25 Hebammenschülerinnen über das Thema Down-Syndrom zu berichten. Die Schülerinnen waren bereits bestens informiert. 12 von ihnen hatten bereits direkten und zum Teil längeren Kontakt mit Menschen mit Down-Syndrom. Ich sehe darin schon einen gewissen Erfolg der Öffentlichkeitsarbeit in den letzten Jahren. Es wird selbstverständlicher Menschen mit DS in unserer Mitte wahrzunehmen.
Moritz wurde intensiv interviewt und fühlte sich offensichtlich wohl in seiner Rolle. Er berichtete auch über den Film (Yo tambien, me too), den wir zusammen gesehen hatten und bei dem es um das Thema Liebe und Sexualität bei Behinderten geht. Zum Schluss sang er noch ein Lied vor.
Thematisch versuchte ich auf die schwierige Aufgabe hinzuweisen, die der Hebamme beim Geburtsprozess zufällt , wenn etwa ein Kind mit DS unerwartet geboren wird oder eine werdende Mutter mit der Wahrscheinlichkeit einer DS-Geburt konfrontiert ist. Wir sprachen auch über Pränataldiagnostik und die vielen Schwangerschaftsabbrüche die bei Verdacht auf DS erfolgen (ca 80%).Immens wichtig ist die stützende Rolle der Hebamme. Sie kann viel dazu beitragen, dass der unerwartete Erdenbürger liebevoll aufgenommen wird.
Ich stellte unsere Familiengruppe einerseits als Selbsthilfegruppe dar (gegenseitige Unterstützung), anderseits auch als Lobby für die Rechte der Menschen mit Down-Syndrom. Daher eine solche Veranstaltung.
Erich Scheurmann --- Anfragen unter: erich.scheurmann@gmx.de